Die typografische Regel ist ein scheues Reh. Texte zur Typografie
Typografie macht Text lesbar, visualisiert Inhalt, ist Transport-Medium für
Meta-Informationen und nicht zuletzt Werkzeug für den Autor. Irgendwo in diesem Spektrum
hat sich die Typografische Figur entwickelt.
Bestimmte Textelemente werden
inhaltlich zusammengefasst und als Gruppe visualisiert. Funktioniert sie gut im
Austausch zwischen Autor und Leser, wird sie zur Gewohnheit – es entwickelt sich eine
Typografischen Figur.
Typografische Figuren können allgemeines Kulturgut sein, wie
die Fußnoten in wissenschaftlichen Texten. Oder sie sind in einem speziellen Kontext
vorhanden – Übungen und Aufgaben in didaktischer Literatur, Hinweise, Tipps in
Handbüchern, Spitzmarken in Lexika …
Die Fußnote ist eine Anmerkung zu einer konkreten Stelle im Text. Man stellt man sie
beiseite und gibt sie als Option mit, damit sie den Lesefluss nicht stört. Für den Bezug
ist eine eindeutige Referenz nötig, ein Wegweiser zwischen Text und Anmerkung.
Die Anmerkung wird im Haupttext mit einem Zeichen – Ziffer oder Symbol * – angekündigt.
Die Ziffer ist unschlagbar – eindeutig und endlos vorhanden. Sie wird hochgestellt,
damit sie nicht mit dem Text verwechselt wird.
Der eigentliche Text der Anmerkung
steht z.B. als Fußnote unten auf der Seite – Abstand, kleinerer Schriftgrad, geringerer
Zeilenabstand bieten deutliche Unterscheidung zum Haupttext. Die Referenz wird zuerst
wiederholt, darauf folgt mit einem kleinen Abstand der Text. Man kann den ersten Absatz
hängend einziehen. Wichtig ist, der solide Zugriff.
Anmerkungen können auch als
Endnote geführt werden. Sie stehen dann am Schluss eines Kapitels oder des ganzen
Textes. Endnoten weisen stärker aus dem Text raus, als Fußnoten.
In manchen
Kreisen ist die Marginalspalte beliebt. Das kann eine Herausforderung für den Leser
werden – wenn die Anmerkung zur Mauer wird und den Blick auf die Hauptspalte stört.
Kurze Anmerkungen kann man unten in die Marginalspalte setzen.